Hyperakusis:

Ungewollte Stille

Einfach alles ist nur noch laut – zu laut. Und wird immer lauter…

Geht es Ihnen auch so? Dann entwickeln Sie vielleiht gerade eine Hyperakusis oder stecken schon mitten drin.

Das Phänomen, dass um uns herum die Geräuschwelt einfach immer lauter wird, ist mit Sicherheit zu einem großen Teil unserer immer lauter werdenden Umwelt anzukreiden. Doch eigentlich müsste sich unser Ohr daran doch gewöhnen, oder etwa nicht?

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Café und genießen Ihren Morgenkaffee. Plötzlich wird das alltägliche Klirren von Tassen und Besteck, das leise Gemurmel der anderen Gäste und sogar das sanfte Brummen der Kaffeemaschine zu einer ohrenbetäubenden Kakophonie. Jedes Geräusch fühlt sich an, als würde es direkt in Ihren Schädel hämmern. Das ist die Realität für Menschen wie Lisa, eine 35-jährige Grafikdesignerin, die an Hyperakusis leidet.

Hyperakusis ist eine seltene Hörstörung, bei der alltägliche Geräusche unerträglich laut erscheinen. Für Lisa begann es vor etwa einem Jahr. „Ich bemerkte, dass ich Geräusche, die ich zuvor ignoriert hatte, plötzlich als extrem störend empfand“, erzählt sie. „Das Ticken der Uhr, das Klicken meiner Tastatur, sogar das Zwitschern der Vögel draußen – es war, als hätte jemand die Lautstärke meines Lebens aufgedreht.“

Lisa suchte Hilfe bei einem HNO-Arzt, der die Diagnose Hyperakusis stellte. Seitdem hat sie gelernt, mit ihrer Erkrankung umzugehen, indem sie Lärmquellen minimiert und Ohrstöpsel trägt, wenn sie in lauten Umgebungen ist. „Es ist nicht einfach“, sagt sie, „aber ich lasse mich nicht von meiner Hyperakusis definieren. Es ist nur ein Teil von mir, nicht mein ganzes Ich.“

Doch das muss nicht sein! Es gibt Hilfe für Sie mit den wirkungsvollen Hörtherapien von Mohr hören! 

Ungewollte Stille. Ein Leben mit Hyperakusis

Menschen, die unter Hyperakusis leiden, empfinden Geräusche als extrem unangenehm und schmerzhaft, dies betrifft sogar leise Geräusche. Diese Störung tritt oft in beiden Ohren auf, manchmal jedoch auch nur in einem Ohr. Bei Gesprächen mit mehreren Teilnehmern haben sie oft Schwierigkeiten, die einzelnen Worte zu verstehen und dem Gespräch zu folgen. Viele Menschen mit Hyperakusis haben auch Tinnitus, obwohl beide Störungen unabhängig voneinander auftreten können. Bei einigen Betroffenen führen Geräusche zu körperlichen Reaktionen wie einem Anstieg des Blutdrucks, Herzrasen, Schweißausbrüchen und Mundtrockenheit.

Psychische und emotionale Auswirkungen wie Angst vor Gehörschäden und Hörverlust, Verärgerung, Anspannung, Konzentrationsschwäche oder Schlafstörungen treten bei vielen Betroffenen auf. Es ist noch nicht vollständig geklärt, warum es zu Hyperakusis kommt, aber Experten gehen davon aus, dass eine gestörte Verarbeitung von akustischen Reizen im Gehirn die übermäßige Geräuschempfindlichkeit verursacht. Das Gehör selbst funktioniert jedoch in der Regel normal.

Hyperakusis kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, wie zum Beispiel durch bestimmte Erkrankungen, Verletzungen oder äußere Einflüsse wie Lärmbelastung durch Maschinen oder laute Musik. Es kann auch durch virale oder bakterielle Innenohrinfektionen, Morbus Menière oder Chirurgische Eingriffe im Bereich des Kopfes/Kiefers ausgelöst werden. Neurologische und psychische Krankheitsbilder wie Migräne, Epilepsie, Depression, posttraumatische Belastungsstörung oder Autismus sowie emotionale Ereignisse und Stress können ebenfalls eine Rolle spielen. In vielen Fällen kann jedoch keine eindeutige Ursache gefunden werden.

Effektive Behandlung von Hörverarbeitungsstörungen mittels Hörtherapie und Hörtraining

Um Störungen wie Hyperakusis zu behandeln, können Hörtherapien und Hörtrainings von ausgebildeten Hörtherapeuten eingesetzt werden. Diese Experten sind speziell im Bereich der kognitiven Hörwahrnehmung und -verarbeitung geschult. Ein Besuch bei einem Hörtherapeuten beginnt mit einem Vorgespräch, bei dem eine Anamnese durchgeführt wird. Danach folgen Fragebögen zur subjektiven Erfassung der Höreinschränkung, ein Hörscreening-Test und gegebenenfalls ein ausführlicher Test zur objektiven Erfassung der Hörverarbeitungseinschränkung. Falls ein Hörverlust vorliegt, wird dieser ebenfalls erfasst. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird ein individueller Therapieplan oder Hörtrainingsplan erstellt, der von 4 Wochen (z.B. bei Stressmanagement) bis zu 12 Wochen (z.B. bei Tinnitus-Therapie) dauern kann.

Während einer Hörtherapie besucht der Patient einmal pro Woche einen Hörtherapeuten und führt täglich 45-90 Minuten Training mit Therapiegeräten durch. Anschließend folgt eine Entspannungsphase (der Zeitaufwand hängt von der Therapie ab). Die Kosten für die Therapie setzen sich aus Betreuungskosten und der Miete der Therapiegeräte zusammen.

Durch regelmäßige Anwendung von Hörtherapien können neue kognitive Verarbeitungsrituale konditioniert werden und bestehende Hörverarbeitungsstrukturen wieder integriert werden. Fast alle Symptome und Probleme im Zusammenhang mit einer Hyperakusis können durch Hörtraining behoben werden. Eine Hörgeräteversorgung kann ebenfalls von einem Hörtraining profitieren, da das Gehirn durch das tägliche Tragen des Hörgeräts trainiert wird und somit fit bleibt.

Um die verbesserte Hirnleistung aufrechtzuerhalten, ist es nicht notwendig, dauerhaft ein Hörtraining durchzuführen. Es reicht aus, das Gehirn regelmäßig zu stimulieren. Im Falle eines Hörverlustes bedeutet dies, dass das tägliche Tragen von Hörgeräten als Training genutzt werden kann, um das Gehirn fit und in Form zu halten.

Nehmen Sie unverbindlich Kontakt mit unserem Team bei Mohr hören auf und informieren sich über die Möglichkeiten Ihrer Hyperakusis effektiv zu begegnen.